Behauptung:

"Deutschland hat zu wenig Menschen!"

 

Mein Kommentar:

Es ist unglaublich, was über das staatliche Fernsehen den Bürgern alles eingeredet wird. "Deutschland hat zu wenig Menschen" hieß es vor einigen Tagen in einer meinungsbildenden Expertenrunde. "Um den Fachkräftemangel zu beheben, müsse es eine Zuwanderung geben" und "Völkerwanderungen habe es seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte gegeben". So nebenbei wurde auch noch behauptet, der Trend zur Verstädterung sei unumkehrbar und schon bald werden 80 % der Bevölkerung in Großstädten leben. All diese scheinbaren Weisheiten wurden innerhalb von fünf Minuten abgefeuert - es war kaum zu ertragen.

Mir scheint, dass manche ins Fernsehen eingeladene Gäste vor lauter Selbstüberschätzung und ideologischer Verbohrtheit gar nicht mehr zum Nachdenken kommen. Sie debattieren anscheinend nur unter ihresgleichen und erfahren somit eine stete Bestätigung ihrer Irrlehren.

"Deutschland hat zu wenig Menschen!". Was für ein Quatsch! Deutschland ist einer der dichtbesiedelsten Staaten der Erde. Ist das immer noch nicht genug? Hat ein Land jemals bewiesen, das es durch eine hohe Zuwanderung einen Fachkräftemangel beheben konnte? Nein! Deutschland verzeichnete allein 2023 einen Zuwanderungssaldo von 1,5 Millionen. Um diese Menschenmassen angemessen unterzubringen müssten (bildlich betrachtet) 150 Städte á 10.000-Einwohner in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft werden. Wie viele zusätzliche Fachkräfte das verlangt, kann sich jeder leicht ausmalen. Und für die Infrastruktur dieser Städte benötigt man wiederum Krankenhäuser, Schulen, Pflegeeinrichtungen, Altersheime, Rathäuser, Polizeistationen, Gerichte usw. Was für ein riesiger personeller Aufwand!

Bei der Zuwanderung von Fachkräften (die oft genug kein deutsch sprechen, sich unserem Land nicht verbunden/verpflichtet fühlen und deren Qualifikation bisweilen fragwürdig ist) geht es häufig um die Bedienung betrieblicher Eigeninteressen. Jede Firma denkt da nur an sich. Man will den momentanen Boom, z. B. in der Heizungstechnik, nutzen und möglichst viele Aufträge an Land ziehen. Was aber, wenn der über Subventionen angefeuerte Hype abebbt? Was wird dann aus den ausländischen Fachkräften? Will man sie einfach wieder in ihre alte Heimat abschieben? Wo doch im Rahmen der Familienzusammenführung schon längst auch die Großfamilie in Deutschland lebt?

Nein, Fachkräfteanwerbung aus dem Ausland ist keine Lösung, sie multipliziert den Fachkräftemangel. Ein Staat, der wegen überzogener staatlicher Vorschriften und eines herangezüchteten Anspruchsdenkens mit 84 Millionen Einwohnern nicht zurechtkommt, wird bei 100 Millionen Einwohnern noch größere Probleme haben. Ein Sozialstaat darf eben nicht mehr versprechen als das, was seine Bevölkerung aus eigener Kraft zu leisten vermag. Alles andere wäre Maßlosigkeit und ideologisches Schmarotzertum. Was am Ende zum Niedergang führt (weil die oberflächlichen Milchmädchenrechnungen nun einmal nicht aufgehen).

 

"Völkerwanderungen aus klimatischen Gründen hat es schon immer gegeben!"
Stimmt! Aber bis ins 20. Jahrhundert hinein, waren Flüchtlinge weitgehend auf sich selbst gestellt, es gab kein verführerisches Vollkasko-Bürgergeld. Deshalb sind die ständigen Verweise auf frühere Zeiten, die unserer Bevölkerung eine Aufnahmeverpflichtung unterstellen wollen, irreführend.

 

Muss man sich mit der Landflucht abfinden?
Manche "Experten" scheinen zu vergessen, dass der Staat über Gesetze alles regeln kann. Würde er z. B. die Preisbindung wieder einführen (wie sie bis Anfang der 1970er bestand hatte), könnten sich auch Tante-Emma-Läden in den Dörfern wieder rentieren (und das Landleben damit attraktiver machen). Würde der Zentralisierungswahn über eine kostendeckende Lkw-Maut rückgängig gemacht, hätten kleine Molkereien und Schlachthöfe wieder eine Existenzberechtigung und würden auf dem Lande dauerhafte Arbeitsplätze schaffen. Es gäbe Dutzende weitere Möglichkeiten, der Landflucht zu begegnen - man (die Regierung) muss es eben nur wollen und die Zusammenhänge der Bevölkerung erklären.

 

Legenden: "Deutschland stirbt aus!"
Je höher die Bevölkerungsdichte, desto besser für das Land?
 

 

 


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. Erstveröffentlichung 22. 8. 2024

 

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"Ich lese nur das, was meine eigene Meinung bestätigt! Ich will mich ja schließlich nicht ärgern!"
Mit dieser weit verbreiteten Haltung ist der Demokratie aber wenig gedient. Merkwürdig, dass man derlei Sprüche gerade von Leuten hört die vorgeben, die Demokratie retten zu wollen und sich selbst für tolerant halten.