Ökosteuer: In 20 Jahren unabhängig vom Erdöl!
Wann macht die Ökosteuer Sinn, wie hoch darf die Ökosteuer ausfallen?
Experten
sagen voraus:
"Wenn
die Erdölvorräte zu Ende gehen, wird für die
Menschheit ein düsteres Zeitalter beginnen!"
Ein
Land, welches nicht sehenden Auges in die Katastrophe schlittern
will, sollte beizeiten unabhängig vom Erdöl werden.
Beizeiten - und nicht erst 20 Jahre später, wenn sowieso kein
Erdöl mehr zur Verfügung steht.
Aber kann ein Staat wie Deutschland in 20 Jahren völlig auf das
Erdöl verzichten? Experten halten dies für unmöglich,
denn sie gehen von einem weiter ansteigendem Energiebedarf aus. Sie
fordern deshalb den Bau neuer Atom- und Kohlekraftwerke.
Aber
halt! "Steigender Energiebedarf" - wieso denn eigentlich?
Warum brauchen wir für unseren sinkenden Wohlstand mehr
Energie? Das ist völlig paradox, wo doch neue Technologien
immer bessere Einsparmöglichkeiten bieten.
Lassen
wir uns also nicht ein X für ein U
vormachen:
Wir
brauchen nicht immer mehr Energie!
Der
Anstieg des Energiebedarfs in Deutschland seit 1980 vollzog sich aus
nur einem Grund: Der Strom und das Benzin waren viel zu
billig. Zu billig angesichts der tatsächlich anfallenden
Kosten bezüglich der Gesundheits-, Umwelt-, Straßen-
und Gebäudeschäden, der Schwerverletzten, Verkehrstoten
usw..
Seit Anbeginn werden die Energiepreise drastisch bezuschusst,
die versteckten Kosten ignoriert, auch wenn alle über die hohe
Steuerbelastung stöhnen und protestieren.
Wie
ernst meinen es Politiker mit dem Umweltschutz, wenn sie
sich nicht einmal trauen, den Bürgern die wahren
Kosten für Strom, Benzin und Gas
abzuverlangen?
Warum
muss der Schwerlastverkehr auf den Straßen so
dramatisch zunehmen, wo doch die Kaufkraft der
Bundesbürger seit Abbau der Zollgrenzen abnimmt?
Warum
muss die Umweltzerstörung subventioniert werden? Warum
soll die Bevölkerung nicht für die wahren Kosten
aufkommen (Straßenbau, Verkehrspolizei,
Gesundheitsschäden, Folgeerkrankungen, Wald-, Flur- und
Forstschäden, Gebäudeschäden usw.)?
Warum hat man so viel Angst vor einer echten
Marktwirtschaft, die ganz allein und ohne gewaltige
Subventionen die Energieverschwendung eindämmen und
uns zu neuen Technologien führen würde?
Die
Mineralölsteuern sind nicht zu hoch, sie sind viel zu
niedrig!
Wenn
Politiker auf Dummenfang gehen, dann schimpfen sie gerne über
die viel zu hohen Mineralölsteuern:
"Bei den niedrigen Verdiensten und Renten im unteren und mittleren
Bereich können sich die Leute die hohen Benzinpreise nicht mehr
leisten. Also müsse man für Entlastungen sorgen über
Zuschüsse, höhere
Pendlerpauschalen
und
Steuersenkungen".
Bei
dieser verqueren Logik werden leider mehrere Missstände
miteinander verquickt.
Es steht außer Frage, dass die Nettoeinkommen im unteren und
mittleren Bereich zu niedrig sind. Hier besteht echter
Handlungsbedarf.
Die
niedrigen Einkommen haben aber eine ganz bestimmte Ursache, man kann
sie sogar benennen:
Auslösender
Faktor für Hungerlöhne und Minirenten sind die EU und die
Globalisierung! Genauer
gesagt: der Abbau der Importzölle.
Würde man sich von diesem verhängnisvollen Irrweg wieder
abwenden, würden die inflationsbereinigten Arbeits- und
Sozialeinkommen auch wieder im Gleichschritt mit der wachsenden
Produktivität ansteigen.
Weil
man jedoch ganz im Interesse das Kapitals und der Konzerne auf
den globalen Dumpingwettbewerb setzt (also Zollabbau), sinken seit 30
Jahren die Realeinkommen.
Obwohl sie sich seit 1980 eigentlich hätten verdoppeln
müssen (mehr dazu unter "das
kapitalistische
Ermächtigungsgesetz").
Also
halten wird fest:
Nicht
die Energiepreise sind zu hoch, sondern die realen Nettoeinkommen
sind im unteren und mittleren Bereich viel zu niedrig!
Dieses
Problem ließe sich verhältnismäßig leicht
lösen, wenn sich nur die Politiker mit der Problematik etwas
mehr befassen würden - also selbst recherchieren und
nachdenken anstatt voll und ganz den wenigen zuständigen
Parteifachleuten und der kapitalgesteuerten Propaganda zu vertrauen
(wer weiß denn, ob die Parteiexperten neutral sind und nicht
längst schon von der Kapitallobby vereinnahmt wurden?).
Warum
werden Systemfehler nicht behoben, sondern kaschiert mit teuren
Sozialtransfers, die die Marktwirtschaft zusätzlich
schädigen?
Völlig
absurd ist es, das idiotische und menschenfeindliche System der
sinkenden Realeinkommen (globaler Dumpingwettbewerb durch Zollabbau)
durch Subventionen und zusätzliche Sozialtransfers jedweder Art
kompensieren oder sagen wir lieber vertuschen zu wollen.
Denn diese dummdreiste Art der Fehlerbeseitigung verschärft die
Probleme.
Subventionen sind der absolute Feind jeder Marktwirtschaft, sie unterhöhlen dessen Effizienz - weil falsche (subventionierte) Preise zu fatalen Fehllenkungen führen!
Das
gilt auch für Subventionen bei fossilen Energierohstoffen.
Nur eine faire Bezahlung dieser Güter, die sämtliche
Folgeschäden mit einschließt, führt zu einem
verantwortungsbewussten wirtschaftlichen Verhalten.
Nur wenn die Gesundheits-, Umwelt-, Straßen- und
Gebäudeschäden, Verkehrstoten usw. bei den fossilen
Brennstoffen mit eingepreist werden, kann auch der Markt
"vernünftig" reagieren.
Wenn
sich zum Beispiel die Transportkosten verdoppeln und verdreifachen,
dann lohnt sich die Auslagerung von Arbeitsplätzen ins
Billiglohnland oft gar nicht.
Außerdem kommt es dem Verbraucher teuer, wenn er unbedingt
Nahrungsmittel haben möchte, die aus 1000 Kilometer Entfernung
angekarrt werden müssen.
Wenn
fair gerechnet wird, ändern sich die realen Kosten und Preise so
sehr, dass sich auch die Arbeitswelt und das Verbraucherverhalten
stark wandeln.
Die regionale Produktion gewinnt wieder an Bedeutung ebenso wie der
Konsum vor Ort hergestellter Waren. Die vielgepriesene
Zentralisierung, die man über Jahrzehnte rücksichtslos
vorangetrieben hat, wird sich dann auch umkehren.
Man
wird wieder lernen und erkennen, dass es durchaus sinnvoll sein kann,
wenn eine 85.000-Einwohner-Stadt wie Flensburg
über
einen
eigenen Schlachthof, einen eigene Zeitungsdruckerei, eine eigene
Molkerei, eine eigene Getreidemühle usw. verfügt?
Diese
Arbeitsplatzveränderung wiederum führt zur Verringerung des
Pendleraufkommens.
Andere
Pendler wiederum werden sich überlegen, ob es sich wirklich
lohnt, wegen eines geringfügig höheren Gehaltes einen
langen Arbeitsweg auf sich zu nehmen.
Bei hohen Spritpreisen wird auch wieder der kleine Supermarkt um die
Ecke an Bedeutung gewinnen und vor allem wird der Autofahrer beim
nächsten Autokauf mehr auf den Spritverbrauch als auf die
PS-Zahlen achten.
All
diese natürlichen Veränderungen, diese notwendigen Lern-
und Optimierungsprozesse, werden durch subventionierte Energiepreise,
wie wir sie heute leider vorfinden,
verhindert.
Und
dann feilscht und schwadroniert man tatsächlich aus
populistischen Gründen über weitere Zuschüsse, mimt
den verständnisvollen Politiker, der sich ach so sehr um die
armen Leute sorgt.
Wie
gesagt, das genaue Gegenteil wird mit diesen Subventionen
erreicht!
Wer das neutrale Kostengefüge der Marktwirtschaft mit
Füßen tritt, zerstört dessen zentrale Funktion und
somit den Grundstein für jedes
Wohlstandswachstum.
Ein wichtiger Punkt scheint bei all dem fadenscheinigen Entsetzen bezüglich einer höheren Energiebesteuerung vergessen: Die zusätzlichen Einnahmen aus dieser Quelle gehen nicht verloren, das Geld wird nicht verbrannt oder verschenkt.
Die
höheren Einnahmen sorgen an anderer Stelle für
Entlastungen
(zum
Beispiel könnte damit der steuerlich finanzierte Anteil der
Krankenversicherungen erhöht werden, wodurch die
Lohnnebenkosten sinken).
Ich darf daran erinnern, dass diesbezüglich durchaus ein
Zusammenhang besteht, denn die Umweltverschmutzung aus dem Verbrauch
fossiler Treibstoffe verursacht nun einmal viele
Krankheiten.
Würden
Strom und Benzin das Doppelte kosten, könnte die
Krankenversicherung voll aus Steuermitteln getragen
werden... Wer
mit seinem heimischen Joghurt oder Mineralwasser nicht
zufrieden ist und lieber das über tausende Kilometer
herbeigeschaffte Produkt verzehrt - warum soll er für
diese Extravaganz nicht einen angemessen Preis zahlen?
Würde
der Staat auch die verdeckten Folgekosten fossiler
Energieverbrennung über Steuern abgelten lassen,
könnte im Gegenzug die gesamte Krankenversorgung vom
Staat finanziert werden.
Dadurch würden die Lohnkosten drastisch sinken, die
Marktwirtschaft erheblich an Effizienz gewinnen, unser
Produktionsstandort attraktiver und die Welt gerechter und
vernünftiger werden.
Der Zentralisierungswahn vieler Unternehmen würde
schwinden, der allgemeine Warentourismus abnehmen, das Leben
wieder ruhiger und stressfreier werden.
Warum soll die Allgemeinheit dafür
aufkommen?
Anhebung der Lkw-Maut
Wer es ehrlich meint mit der Abnabelung vom Rohöl und wem das Wohl der Menschheit wirklich am Herzen liegt, der wird sich auch für eine deutliche Erhöhung der deutschen Lkw-Maut aussprechen müssen.
Alle reden davon, dass der Schwerlastverkehr auf den deutschen Straßen sich in den nächsten 25 Jahren nochmals verdoppeln wird und dass dies unvermeidlich sei - schließlich "sei man ja nun einmal ein Transitland und müsse den Nachbarländern billige (subventionierte) Transportwege zugestehen".
Zyniker
geben noch eins drauf und erklären "dies sei der Preis für
die EU und die Globalisierung, von denen wir alle so großartig
profitieren".
Die Folgen dieses vermeintlich unaufhaltbaren Trends sind klar: Noch
mehr Autobahnen, noch mehr Staus, noch mehr Umweltverschmutzung,
Rohölvergeudung, Lärmbelästigung, Schwerverletzte,
Verkehrstote usw..
Weil dieses Thema recht umfangreich ist, habe ich eine gesonderte
Abhandlung darüber verfasst.
Näheres...
Was
ist mit der Rendite?
In
das deutsche Straßennetz sind grob geschätzt ein bis zwei
Billionen Euro vergraben. Ein gewaltiges Volksvermögen wurde
dort investiert und sollte (nach marktwirtschaftlichen Prinzipien)
eigentlich auch Früchte tragen. Wäre das komplette
Straßennetz privatisiert, dann würden deren Besitzer
Erträge von jährlich etwa 100 Milliarden Euro erwarten
dürfen.
In manchen europäischen Staaten gibt es seit langem privatisierte Autobahnen und diese Beispiele zeigen uns, wie der Kapitalismus eigentlich funktionieren müsste. Deutsche Autofahrer müssen in fremden Ländern tief in die Tasche greifen, um deren Autobahnen nutzen zu dürfen - umgekehrt meinen unsere Regierungen, wir dürften als Transitland von privaten Durchreisenden aus dem Ausland keinerlei Gebühren abverlangen.
Aber wie auch immer - worauf ich hinauswill: Neben den bereits erwähnten versteckten Folgeschäden beim Straßenverkehr müsste selbstverständlich auch vom Staat (wenn man es mit der Marktwirtschaft ernst nimmt) für die gewaltigen Investitionen eine angemessene Rendite erwirtschaftet werden. Mit diesen Einnahmen könnte der Staat die Lohnnebenkosten weiter senken.
Wer
meint, dies sei eine absurde Idee und in der Praxis nicht
durchführbar sei daran erinnert, dass es in anderen Ländern
durchaus andere Einstellungen dazu gibt.
In Dänemark zum Beispiel wird beim Kauf eines Autos eine Art
Luxussteuer von ca. 100 Prozent des Kaufpreises erhoben - schon seit
Jahrzehnten. Und kein Däne muckt auf, nahezu jeder hat
Verständnis dafür.
Wollen
wir die Spekulanten ewig mästen?
Nutznießer
der hemmungslosen Ölvergeudung sind Energiekonzerne, Spekulanten
und Ölförderländer. Sie reiben sich die Hände,
wenn die restliche Welt in ihrer blindwütigen
Energieabhängigkeit den Rohölpreis in immer
größere Höhen schraubt und sie dadurch heute das
10fache verdienen wie noch vor 10 Jahren.
Sie entziehen vielen Staaten die so dringend benötigte Kaufkraft
und ruinieren damit das kapitalistische System. Wenn wir diesen
nimmersatten Geldeintreibern das Handwerk legen (indem wir uns vom
Rohöl abnabeln), retten wir nicht nur unsere Umwelt, wir
sanieren auch die Weltwirtschaft.
In guter Absicht wurden alternative Energien wie Solarstrom oder Windkraftanlagen gefördert. Die Bundesbürger zahlen jährlich etwa acht Milliarden Euro für diese Subventionen, bis 2013 sollen die Förderungen auf 13 Milliarden Euro ansteigen. Durch diese Bezuschussung des Ökostroms ist sicher einiges in Bewegung gekommen, die Forschung in neue zukunftsträchtige Projekte wurde angeschoben.
Für grundsätzlich besser als erneute Subventionen halte ich dennoch eine gerechte Besteuerung der fossilen Brennstoffe. Dadurch wird das gleiche Ziel erreicht, aber vermutlich schneller, gerechter und billiger. Denn bei gerechten Kosten entscheidet der Markt, welche alternativen Energieformen am sinnvollsten sind - es fließen keine Gelder in unrentable wenig aussichtsreiche Projekte.
Der hohe Preis für fossile Brennstoffe sorgt allein schon für eine Abkehr von diesen knapp werdenden Ressourcen. Und nochmals: Steuern bringen Staatseinnahmen, die an anderen Stellen (z. B. bei der Krankenversicherung) Entlastungen ermöglichen. Subventionen dagegen verursachen falsche Preise, sprich marktwirtschaftliche Fehllenkungen. Sie bringen nichts ein und verschlingen Geld, zerstören Kaufkraft.
Eine völlige Abkoppelung vom Rohöl innerhalb der nächsten 20 Jahre wäre möglich!
Es
ist keine Utopie, es ist kein Wunschtraum: Deutschland könnte
sich tatsächlich innerhalb von 20 Jahren völlig vom
Rohöl und Erdgas abnabeln.
Man muss es nur wollen! Man braucht nur konsequent aufhören mit
der indirekten Subventionierung fossiler Energien, also dem
Verschweigen oder Ignorieren der gewaltigen Kostenlawine als Folge
der Verbrennung der kostbaren Ressourcen.
Man braucht die Bevölkerung nur über die wahren
Sachverhalte aufklären, ihnen die Folgen einer subventionierten
Marktwirtschaft verdeutlichen, die von Tag zu Tag ineffizienter wird
(weil die wahren Gestehungskosten in keiner Kalkulation mehr
auftauchen) und mit Sicherheit noch einmal in einer großen
Weltwirtschaftskrise münden wird.
Wie schnell man sich vom Erdöl und Erdgas löst, wird stark von der Höhe der Ökosteuern beeinflusst. Erhöht man den Benzinpreis auf 2,50 Euro pro Liter, dann dauert der Abnabelungsprozess vermutlich mindestens 20 Jahre, wird man ihn in 5 Jahren bereits auf 3,50 Euro anheben, dann vollzieht sich der Wandel merklich schneller.
Aber in der Politik zählt ja leider nicht, was machbar und sinnvoll wäre, es zählt, was die meisten Wählerstimmen bringt. Und viele einfache Gemüter lassen sich von populistischen Parolen und Schimpfkanonaden über hohe Spritpreise beeindrucken. Selbst wenn die billigen (subventionierten) Energiepreise dem Staat und seinen Bürgern langfristig sehr teuer zu stehen kommen.
Eine
neutrale Kostenanalyse tut not!
Leider
weiß heute niemand, wie hoch denn nun eine gerechte
Ökosteuer ausfallen müsste. Es ist bisher versäumt
worden, alle Kostenfaktoren explizit aufzulisten und wertneutral
aufzurechnen. Hinter dieser scheinbaren Gedankenlosigkeit steckt
sicher mehr: Die Politiker wollen die Zahlen gar nicht wissen und vor
allem soll die Öffentlichkeit unwissend gehalten werden. Denn
wären die wahren Folgekosten der Ressourcenvergeudung allgemein
bekannt, wären die Politiker zum Handeln gezwungen, weil der
subventionierte Verschwendungs-Irrsinn von der Bevölkerung nicht
länger akzeptiert würde.
Lesen Sie weiter:
Verhindert
der globale Dumpingwettbewerb vernünftige
Ökosteuern?
Einen Einblick in die komplexen Zusammenhänge von Umweltschutz, Weltwirtschaft und Einkommensentwicklung konnte ich mit dieser kleinen Abhandlung hoffentlich vermitteln. Wer sich umfangreicher informieren möchte, dem darf ich vielleicht mein neuestes Buch "Das Kapital und die Globalisierung" empfehlen.
Nachtrag:
"Eine
Ökosteuer in der Wirtschaftskrise - das geht doch nicht!"
Für
einen ehrlichen Umweltschutz gibt es anscheinend nie den richtigen
Zeitpunkt. Die starken Lobbygruppen sind wahre Meister im
Vertröstungsritual - zu jeder Zeit werden Ausreden erfunden, um
das drohende Projekt noch einmal hinauszuzögern. Auch in der
Wirtschaftskrise tönt es deshalb wieder "jetzt auf keinen
Fall!". Dabei
sollte gerade die Wirtschaftskrise einen Wendepunkt zum Besseren
markieren. Gerade jetzt heißt es, Zeichen für die Zukunft
zu setzen und vergangene Versäumnisse nachzuholen.
In den letzten 30 Jahren haben wir die Marktwirtschaft mit
Füßen getreten, durch den Zollabbau einen globalen
Dumpingwettbewerb angezettelt, dessen katastrophale Folgen nur
mittels hoher Subventionen mühsam kaschiert werden konnten.
Wir müssen jetzt endlich wieder zu gerechten Marktpreisen finden
(sonst
machen wir die gleichen Fehler wie der gescheiterte
Kommunismus),
Subventionen abbauen, und jegliche Folgekosten (auch bei der
Ressourcenvergeudung und Umweltverschmutzung) in die
Kostenkalkulation einbeziehen. Nur bei gerechten Preisen kann die
Marktwirtschaft genesen und volkswirtschaftlich fatale Fehllenkungen
vermieden werden. Deshalb ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt,
mit der Sanierung unseres erkrankten Wirtschaftssystems zu beginnen.
Wenn wir jetzt nicht die richtigen Weichen stellen wollen, wann
dann?
"Wer die Mineralölsteuer nicht erhöht und die echten Kosten einpreist, verhält sich unsozial, denn er verhindert damit die notwendige Abkoppelung vom Öl und die überfällige Veränderung der Wirtschaft und des Konsumverhaltens (verhindert also Markteffizienz)!"
Laut Umweltbundesamt (April 2010) kostet den Staat allein der Pkw-Verkehr in Deutschland jährlich 47 Milliarden Euro mehr, als an Mineralöl- und Kfz-Steuern sowie Parkgebühren eingenommen werden.
Wenn ein Staat die Folgekosten der Umweltzerstörung durch fossile Brennstoffe unberücksichtigt lässt, subventioniert er indirekt die Energievergeudung und zerstört damit grundsätzliche marktwirtschaftliche Prinzipien.
Aushebelung
der Marktwirtschaft:
Warum soll die Allgemeinheit für den unnötigen
Warentourismus blechen?
Wenn ich als Flensburger unbedingt einen Joghurt aus
Süddeutschland oder Mineralwasser aus Frankreich wünsche,
sollte ich auch für die vollen Transportkosten aufkommen. Dann
kostet so ein Joghurt eben 59 statt 49 Cent und das Mineralwasser
1,49 statt -,89 Euro. Dann muss ich halt selbst entscheiden, ob sich
der höhere Preis auch wirklich lohnt. Nur so funktioniert eine
Marktwirtschaft!
Auch
das ist Aushebelung der Marktwirtschaft:
Auch
viele Pendler meinen, dass der Staat (bzw. die Allgemeinheit)
für ganz persönliche Entscheidungen haften muss. Oft
arbeiten sie in ferneren Orten nur, weil sie dort etwas mehr
verdienen und die Fahrtkosten nicht gegenrechnen, weil sie sie vom
Staat ersetzt bekommen. Andere
Pendler wiederum sträuben sich gegen einen durchaus
möglichen Umzug. Auch
hier wird jegliche Vernunft und Wirtschaftlichkeit ausgeschaltet: Der
Staat zahlt doch, was will man mehr?
Und
auch das ist Aushebelung der Marktwirtschaft:
Die
Spediteure jammern, weil die Auftragslage einbricht und die Preise im
Keller sind. Sie fordern staatliche Hilfen, Senkung der Lkw-Maut
usw.. Doch wohin soll das führen, wenn dieser Bereich noch
stärker subventioniert wird?
Wir brauchen eine funktionierende Marktwirtschaft, wir brauchen
ehrliche Kosten. Warum sollen wir den totalen Irrsinn, den
eskalierten Warentourismus, stetig weiter fördern? Unrentables
Marktverhalten führt zu einer stetig wachsenden Ineffizienz, der
Vernichtung von Volksvermögen.
Und
noch einmal Aushebelung der
Marktwirtschaft:
Steuern statt Subventionen! Subventionen
sind sehr bürokratisch und schaffen oft falsche Anreize, wie man
zum Beispiel beim Biodiesel erkennen muss.
Besser
als Subventionen in alternative Energien sind höhere Steuern auf
fossile Brennstoffe, die alle tatsächlich anfallenden Kosten und
Folgeschäden ehrlich ausgleichen.
Eine
ernsthafte Abnabelung von fossilen Brennstoffen erfolgt nur, wenn
deren tatsächliche Schadensbilanz voll auf den Preis umgelegt
wird.
Hätten
sich bereits vor 10 Jahren die Preise für Strom und Benzin
verdoppelt, würden wir heute in einer anderen Welt leben: Dann
hätten sich benzinsparende Pkw allgemein durchgesetzt, der
Stromverbrauch wäre deutlich zurückgegangen, der
Warentourismus hätte sich nicht immer weiter ausgeweitet, die
Produktion vor Ort hätte wieder mehr Gewicht.
Außerdem gäbe es viele tausend Verkehrstote weniger zu
beklagen, umweltbedingte Atemwegserkrankungen wären
zurückgegangen, die Lärmbelästigung hätte
abgenommen, Tante-Emma-Läden wären im geringeren Umfang aus
dem Stadtbild verschwunden usw..
Markwirtschaft
ja oder nein?
Warum soll eigentlich der Staat mit stark subventionierten
Spritpreisen ein unrentables Kaufverhalten fördern? Viele
Verbraucher verfahren jährlich hunderte, wenn nicht gar
tausende, Kilometer, nur um in entfernten Supermärkten oder
Möbelhäusern etwas ein wenig billiger zu erhaschen. Reelle
Benzinpreise und Straßennutzungskosten würden zu einem
umweltbewussteren und wirtschaftlicheren Verhalten
beitragen.
Mit purem Populismus (Pendlerpauschale, zu niedrige Lkw-Maut, Abwrackprämie) lässt sich kein nachhaltiger Umweltschutz betreiben. Eine solch engstirnige Schmusepolitik für die Dummen kommt der Allgemeinheit und den folgenden Generationen teuer zu stehen
Hintergrund
& Analyse (Folge
11)
Auch
die nachstehenden Links verweisen auf Seiten, die nicht
von staatlichen Institutionen, Global Playern, Konzernen,
Verbänden, Parteien, Stiftungen, Gewerkschaften,
Hilfsorganisationen, NGOs, der EU- oder der Kapitallobby dirigiert,
gesponsert oder gehypt werden. ©
sämtlicher Texte: Manfred Julius Müller (unabhängiger,
parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
"Spieglein,
Spieglein an der Wand, wer sind die mächtigsten Dogmatiker im
ganzen Land?"
Wer
besitzt die politische Deutungshoheit und wer maßt sie sich
an?
Ist
die EU noch reformierbar?
Wer
für Europa ist, kann nicht gleichzeitig auch für die EU
sein!
Leben
wir in einer Scheindemokratie?
Der
Machtapparat des Establishments
Pressefreiheit:
Das Schweigen der Leser
Wie
das Staatsfernsehen über Emotionen Politik macht
Würde
man die Inflationsrate korrekt bewerten, wären die realen
Einkommensverluste noch viel höher!
"Für
die Kredite zur Finanzierung des Ukrainekrieges (der Gasumlagen)
werden spätere Generationen aufkommen
müssen!"
Von
der Billiggeldschwemme in die Inflation
Fridays
for Future? Ist der Klimawandel Folge der
Globalisierung?
Startseite
www.einwanderungsland-deutschland.com
© Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Studie des
Wirtschaftsanalysten und Publizisten Manfred J. Müller aus
Flensburg.
Erstveröffentlichung Dezember 2006. Impressum
Manfred J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er gilt als wegweisender Vordenker. So forderte er zum Beispiel schon vor 20 Jahren eine Art Lieferkettengesetz, das Hersteller und Händler verpflichtet, nur fair entlohnte und produzierte Waren nach Deutschland einzuführen (wurde endlich im Mai 2021 Gesetz). Außerdem empfahl er schon ewig eine Mindestgewinnsteuer für Großunternehmen auf im Inland angefallene Umsätze (Joe Bidens Vorschlag von einer globalen Mindestertragssteuer im Frühjahr 2021 zielt zwar endlich in die gleiche Richtung, ist aber viel zu lahm und wird sich international kaum umsetzen lassen). Seit drei Jahrzehnten kämpft Manfred J. Müller auch für seine Idee einer Lohnkostenreform (schrittweiser Abbau der Sozialversicherungsbeiträge bei einer Gegenfinanzierung über Mehrwertsteuern und Zölle).
Sie
haben in entscheidenden Dingen eine andere Auffassung?
Sie
beschäftigen sich bereits seit Jahrzehnten mit politischen
Grundsatzfragen (Zollphobie, EU, Euro, Multikultiideologie,
Billiggeldschwemme, Subventionspolitik usw.). Sie haben selbst schon
diesbezügliche Studien und Analysen erstellt, Vor- und Nachteile
abgewogen, Fakten geprüft und sich über diverse Kanäle
ständig auf dem Laufendem gehalten? Dann würde ich mich
über einen offenen Gedankenaustausch mit Ihnen sehr freuen.
Schreiben Sie per Email an m.mueller@iworld.de, warum unter
Berücksichtigung aller relevanten Faktoren (dem Wohle der
Menschheit dienend) Sie zu anderen Schlussfolgerungen gekommen
sind.